Seit dem 1. Januar 2025 werden die Beiträge für die Landwirtschaftliche Krankenkasse nach einer neuen Methode berechnet. Gemeinsam ermitteln das Johann Heinrich von Thünen-Institut und das Zentrum für Betriebswirtschaft im Gartenbau e. V. mit dem KTBL jährlich für 500 Landkreise und kreisfreie Städte Standardeinkommen, die fortan als Maßstab in die Beitragsermittlung der Landwirtschaftlichen Krankenkasse einfließen. Damit entfällt der frühere Flächenbezug, gleichzeitig fließt die landwirtschaftliche Tierhaltung nun mit ein.
Das Standardeinkommen basiert auf betriebswirtschaftlichen Daten, die das KTBL und das Thünen-Institut der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) jährlich zur Verfügung stellen. Für die gärtnerischen Nutzungen fließen die Daten des ZBG mit ein.
Dabei wird jeder bei der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft erfassten Katasterart - einschließlich der nicht gewerblichen Tierhaltungen - ein Standardeinkommenswert zugeordnet, der das jährliche Einkommenspotenzial je Hektar oder je Tier darstellt. Der Standardeinkommenswert einer Katasterart setzt sich aus dem um Festkosten für Betriebsmittel bereinigten Standardeinkommensbeitrag und dem Ergänzungswert zusammen. Über den Ergänzungswert werden weitere betriebliche Aufwendungen in Abzug gebracht, Direktzahlungen der Agrarförderung werden hinzugerechnet. Auch negative Einkommenswerte sind möglich. Die Werte werden über drei Jahre gemittelt.
Die Summe der aus den einzelnen Katasterarten des Unternehmens nach Flächengröße und Durchschnittsbestand der Tiere berechneten StEW ist das Standardeinkommen. Anhand des Standardeinkommens ordnet die Landwirtschaftliche Krankenkasse die Unternehmerin oder den Unternehmer einer von 19 Beitragsklassen zu.
In der KTBL-Veröffentlichung "Das Standardeinkommen als Beitragsmaßstab der Landwirtschaftlichen Krankenkasse – Methodenhandbuch" beschreiben die drei Partner ihre Vorgehensweise. Das Handbuch kann bei der SVLFG und beim KTBL kostenfrei heruntergeladen werden.
Methodenhandbuch herunterladen (PDF, 1,4 MB; nicht barrierefrei)