TRANSBIO – Transferarbeitsgruppe für Bioenergieanlagen im zukünftigen Energiesystem

Post-EEG-Problematik

Der Ausbau und Betrieb von Biogasanlagen zur Energieerzeugung wurde primär durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert. Nach 20 Jahren der garantierten Einspeisevergütung für Strom endet für ältere Biogasanlagen die 1. EEG-Förderperiode. Diese als "Post-EEG-Problematik" bezeichnete Situation wird sich im Verlauf der 2020er-Jahre weiter verschärfen, da die "starken" Jahrgänge des Biogasanlagenbestandes dann sukzessive vom Auslaufen des bisherigen Vergütungsregimes betroffen sind.

In zahlreichen FNR-geförderten Forschungsvorhaben wurden Fragen zur Entwicklung des Anlagenbestandes der Bioenergieanlagen im Stromsektor gestellt und verschiedene Bewertungsansätze für zukünftige Geschäftsfelder der Bioenergie untersucht. Die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen sind hinsichtlich ihrer Detailaussagen sehr komplex und in Bezug auf die genutzten Primärdaten und Methoden sehr heterogen. Grundsätzlich ist dabei erkennbar, dass es keine einfachen Lösungen für einen wirtschaftlichen Weiterbetrieb von Bioenergiebestandsanlagen gibt und die Fragen sehr anlagenspezifisch ausfallen. Die gegenwärtigen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind für einen Großteil der Anlagen sehr ambitioniert. Mit einer systematischen Einordnung der Bioenergie im Zusammenspiel der erneuerbaren Energien kann ein Gesamtbild der Energiewende gezeichnet werden.

Das Projekt "TRANSBIO"

Das Vorhaben dient dazu, die zentralen Ergebnisse und Handlungsoptionen der vom BMEL und weiteren Ministerien geförderten Post-EEG-Projekte aufzubereiten, zu bündeln und an die jeweiligen Zielgruppen in Politik, Forschung und Betreibende heranzutragen. Betreibende sollen zudem in die Lage versetzt werden, Entscheidungen für die Zukunft ihrer Anlage zu treffen. Die Entwicklungen der rechtlichen Rahmenbedingungen werden hierbei mit einbezogen, da sie großen Einfluss auf die Perspektiven von Bioenergieanlagen in Deutschland haben.

Die Ergebnisse sollen durch eine Forschungsdatenplattform für Bioenergie, dem KTBL Post-EEG-Fachportal für Biogas und durch multimedialen Informationstransfer über zahlreiche Veranstaltungen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Damit sollen vor allem Betreibende von Bioenergieanlagen dazu befähigt werden, anhand einer transparenten Informationsbasis anstehende Entscheidungen für den möglichen Weiterbetrieb zu treffen. In einem zweiten Schwerpunkt konzentrieren sich die Projektnehmenden darauf, die Ergebnisse an ein möglichst breites und bisher nicht bioenergiespezifisches energiewirtschaftliches Umfeld zu kommunizieren und hier die Verknüpfung mit intersektoralen Fragestellungen zu berücksichtigen. Dabei ist es von großer Bedeutung, das Abstraktionsniveau der Ergebnisse zielgruppengerecht anzupassen, um eine gute Verständlichkeit zu erreichen.

Struktur des Projekts

Das Vorhaben unterteilt sich in 6 Arbeitspakete (AP):

  • AP 1: Projektmanagement
  • AP 2: Partizipationsformate
  • AP 3: Datenkonsolidierung und Methodenvergleich
  • AP 4: Markt- und Risikobewertungen, Vermittlung und Systemeffekte
  • AP 5: Post-EEG-Handlungsrahmen und Wissenstransfer
  • AP 6: Multimediale Informationstransfer

Projekt- und Ansprechpartner

Projektpartner:
DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gGmbH, Leipzig (Projektleitung)
Universität Stuttgart - Institut für Energiewirtschaft und Rationelle, Energieanwendung (IER), Stuttgart
Institut für ZukunftsEnergie- und Stoffstromsysteme gGmbH (IZES), Saarbrücken

Ansprechpartner: Mark Paterson, Tel.:+49 6151 7001-234

Projektlaufzeit und Förderung

Projektlaufzeit: 01.05.2021 bis 30.04.2024

Die Förderung des Vorhabens erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages und über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) aus dem Förderprogramm "Nachwachsende Rohstoffe".


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