Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK)

Mithilfe des "Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen" (BEK) sollen Interessentinnen und Interessenten eigene Kalkulationsprogramme nach dem Vorbild des BEK entwickeln oder bereits bestehende Programme mit dem BEK abgleichen können. Der BEK soll es ermöglichen, einzelbetriebliche Treibhausgasberechnungen für unterschiedliche Produktionsverfahren nach einem standardisierten und transparenten Verfahren durchzuführen. Die Treibhausgasberechnung auf Ebene der Produktionsverfahren erlaubt es, gezielt Potenziale zur Verbesserung der Klimabilanz zu identifizieren. 

Klimaschutzberatung für landwirtschaftliche Betriebe soll so aktiv unterstützt werden. Der BEK ist das Produkt einer Arbeitsgruppe, an der aktuell 16 öffentliche Institutionen beteiligt sind. Die Arbeitsgruppe besteht seit 2012 und trifft sich in der Regel zweimal im Jahr, um aktuelle Themen und Aktualisierungsmaßnahmen zu diskutieren (siehe auch die Website des  THeKLa-Expertennetzwerks). In Fachgruppen, zu denen weitere BEK-externe Expertinnen und Experten eingeladen sind, werden seit dem Frühjahr 2024 spezifische Betriebszweige und methodische Themen unter der Leitung von Arbeitsgruppenmitgliedern intensiv bearbeitet.

FachgruppeKoordination
PflanzenbauLisa Fröhlich (Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen), Wiebke Schumacher (Landwirtschaftskammer Niedersachsen)
RindLisa Oehlert (Landwirtschaftskammer Niedersachsen)
SchweinCaroline Labonte (Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen)
FuttermittelVanessa Karger (Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft)
Kohlenstoff-FlüsseSebastian Wulf (Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V.)
AllokationPhilipp von Gall (Thünen-Institut), Daniela Dressler (Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe)
MinderungsmaßnahmenThomas Venus (Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft)

Die BEK-Arbeitsgruppe hat ihre bisherigen Ergebnisse in einem Handbuch, einer Parameterdatenbank und in Berechnungsbeispielen veröffentlicht. Die letzte Auflage stammt aus dem Jahr 2024, welche vorherige Versionen aus den Jahren 2021 und 2016 ablöste.

Der BEK befindet sich zur Zeit in einem ausführlichen Überarbeitungsprozess. Dieser Prozess umfasst die Prüfung der Berechnungsalgorithmen, des Umgangs mit Koppelprodukten, die Erweiterung der beschriebenen Sachverhalte und die Aktualisierung der Berechnungsparameter.

Ansprechpartnerin: Meike Schmehl, Tel.: +49 6151 7001-245


Handbuch dokumentiert die Methode

Das Handbuch "Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft" beschreibt das methodische Vorgehen zur einzelbetrieblichen Klimagasbilanzierung.

Die Quellen der Treibhausgase im Pflanzenbau, in der Tierhaltung und in der Energiegewinnung aus Biogas bilden im BEK die Basis der Bilanzierung. Im Handbuch wird systematisch beschrieben, welche Emissionsart aus welcher Quelle bedeutsam ist.

Landwirtschaftliche Produkte werden häufig von einem Betriebszweig an einen anderen weitergegeben. Das Handbuch zeigt, wie dies im BEK gelöst wurde. Die Treibhausgase werden aus praktischen Gründen zunächst tier- oder flächenbezogen berechnet, dann aber zur Beurteilung der einzelbetrieblichen Klimaeffizienz in dem jeweiligen Produktionsverfahren mit dem sogenannten CO2-Fußabdruck auf die erzeugte Produkteinheit bezogen.

Aufgrund der Überarbeitung des Handbuchs steht derzeit keine Version mit der aktuellen Methodenbeschreibung zum Download zur Verfügung. Sobald überarbeitete Methoden veröffentlicht sind, werden diese hier bereitgestellt.

Die Berechnungsparameter für einzelbetriebliche Klimabilanzen

Die datenbankbasierte Webanwendung liefert Parameter mit Emissionsfaktoren und Begleitwerten zur Bilanzierung der Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft. Diese Berechnungsparameter wurden im Rahmen des Berechnungsstandards für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) erarbeitet. Die Webanwendung liefert Daten zu:

  • direkten Emissionen, die unmittelbar in einem landwirtschaftlichen Prozess anfallen,
  • indirekten Emissionen aus Umsetzungen von emittierten Substanzen und
  • vorgelagerten Emissionen, die aus der Herstellung von Betriebsmitteln entstehen.

Die Berechnungsparameter werden zurzeit überarbeitet.

Die Projektpartner

Der Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen wurde ursprünglich von 13 landwirtschaftlichen Organisationen gemeinschaftlich erarbeitet. Seit der ersten Veröffentlichung des Berechnungsstandards im Jahr 2016 haben sich weitere Institutionen der Arbeitsgruppe angeschlossen. Der Berechnungsstandard ist als Vorschlag dafür gedacht, wie Klimabilanzen auf landwirtschaftlichen Betrieben transparent und vergleichbar erstellt werden können. Gemeinsam wollen die Projektpartner - aus der landwirtschaftlichen Beratung und angewandten Forschung - die Akzeptanz der Klimabilanzen in der Branche verbessern.

Mitwirkende:

  • Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Freising
  • Bodensee-Stiftung, Radolfzell
  • Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e. V., Darmstadt
  • Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen, Kassel
  • Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern, Dummerstorf
  • Landwirtschaftliches Zentrum Baden-Württemberg, Aulendorf
  • Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Oldenburg
  • Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Münster
  • Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Bad Kreuznach
  • Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie, Potsdam
  • Regierungspräsidium Darmstadt, Darmstadt

  • Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Nossen
  • Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe, Straubing
  • Thünen-Institut für Agrarklimaschutz, Braunschweig
  • Thünen-Institut für Ländliche Räume, Braunschweig
  • Thünen-Institut, Stabsstelle Klima, Boden und Biodiversität, Braunschweig
  • Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum, Jena
  • TU München, Lehrstuhl für Ökologischen Landbau und Pflanzenbausysteme, Freising
  • Universität Gießen, Institut für Landschaftsökologie und Ressourcenmanagement, Gießen
  • Verband Deutscher Landwirtschaftlicher Untersuchungs- und Forschungsanstalten e. V., Speyer


Änderungsdatum der Seite: 04.09.2025