EmiMod: Forschungsprojekt zur Weiterentwicklung von Emissionsmessungen in der Nutztierhaltung startet experimentelle Phase

Ziel des Projekts ist die Entwicklung vereinfachter, aber präziser Messverfahren zur Erfassung von Emissionen aus landwirtschaftlichen Tierhaltungen – insbesondere aus freigelüfteten Rinder- und Schweineställen mit Ausläufen. 

Das Verbundprojekt „EmiMod – Weiterentwicklung von Methoden zur Erfassung, Modellierung und Beurteilung des Emissionsgeschehens in Nutztierställen“ ist nach intensiver Vorbereitungsphase in die experimentelle Umsetzung gestartet. Ziel des Projekts ist die Entwicklung vereinfachter, aber präziser Messverfahren zur Erfassung von Emissionen aus landwirtschaftlichen Tierhaltungen – insbesondere aus freigelüfteten Rinder- und Schweineställen mit Ausläufen. 
Im Fokus stehen dabei gasförmige Emissionen wie Ammoniak und klimawirksame Gase, aber auch Gerüche und Bioaerosole, die im Zusammenhang mit der Nutztierhaltung entstehen. Die Weiterentwicklung der Messtechnik soll die Datengrundlagen für die Bewertung landwirtschaftlicher Emissionen deutlich verbessern und damit einen Beitrag zur Entwicklung nachhaltiger und klimafreundlicher Haltungssysteme leisten.


Bereits Ende 2024 begann die erste Messkampagne in einem Mastschweinestall mit Auslauf der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Wehnen (betreut durch die LUFA Nord-West). Inzwischen werden zeitgleich Messungen an zwei weiteren Standorten durchgeführt: am TUI-Milchviehstall (Tierwohl-Umwelt-Interaktionsstall) des Versuchs- und Bildungszentrums Landwirtschaft „Haus Riswick“ der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen (betreut durch die Universität Bonn) sowie am Milchviehstall mit Laufhof am Leibniz-Innovationshof der LVAT in Groß Kreutz (betreut durch das ATB Potsdam).


Ein besonderes Merkmal des Projekts ist die enge Zusammenarbeit der insgesamt neun Verbundpartner, die ihre Messungen koordiniert und parallel durchführen. Diese Vorgehensweise ermöglicht eine vergleichbare Datenerhebung unter unterschiedlichen Haltungsbedingungen und schafft eine belastbare Grundlage für die spätere Modellierung. Zum Einsatz kommen sowohl etablierte Verfahren wie die Tracer-Ratio-Methode als Referenz, als auch innovative Technologien wie Open-Path-Laserspektroskopie, modulare Sensor-Systeme, Messbäume sowie RGB- und Wärmebildkameras. Ergänzt wird die Datenerhebung durch den Einsatz künstlicher Intelligenz, etwa zur automatisierten Erfassung von Tierverhalten. Die Kombination dieser Methoden erlaubt eine multidimensionale Analyse der Emissionsdynamik unter realen Bedingungen.
Die erhobenen Daten werden fortlaufend ausgewertet und durch Modellierungen sowie strömungsmechanische Simulationen ergänzt. Ziel ist die Entwicklung belastbarer Vorhersagemodelle zur Emissionsabschätzung und die methodische Weiterentwicklung der eingesetzten Verfahren. Zum Abschluss des Projekts ist die Veröffentlichung eines Methodenhandbuchs geplant, das die eingesetzten Messansätze dokumentiert und hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit bewertet. 
Weitere Informationen zum Verbundprojekt und den einzelnen Partnern finden Sie unter https://www.ktbl.de/themen/emimod


Ansprechpartnerin im KTBL: 
Dr. Ulrike Wolf 
E-Mail: u.wolf(at)ktbl(dot)de


Über EmiMod:
Das Projekt läuft bis September 2028 und ist Teil des Forschungs- und Innovationsprogramms „Klimaschutz in der Landwirtschaft“. Die Förderung erfolgt durch das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) auf Grundlage eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) ist Projektträger.

Presse-Information 21. August 2025 als DOCX-Datei (734 kB)
Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V. (KTBL) Bartningstraße 49, 64289 Darmstadt, www.ktbl.de
Kontakt: Andrea Trinoga, Telefon: 06151 7001-125, E-Mail: a.trinoga(at)ktbl(dot)de | V.i.S.d.P.: Daniel Eberz-Eder