Im Verbundvorhaben "DaVaSus: Data and value-based decision-making for a sustainable land use" werden regenerative und multifunktionale Bewirtschaftungsmaßnahmen getestet. Die Effekte werden möglichst digital und automatisiert gemessen und die Zielkonflikte zwischen Nachhaltigkeits- und Wirtschaftlichkeitsindikatoren werden abgebildet. Neben der klassisch-ökonomischen Bewertung steht die Inwertsetzung von Ökosystemleistungen im Fokus, um Landwirtinnen und Landwirten ganzheitliche Ergebnisse zu ihrer Bewirtschaftungsweise zur Verfügung stellen zu können.
Auf den Testflächen von Gut & Bösel in Alt Madlitz werden die Auswirkungen verschiedener Bewirtschaftungsformen auf Boden, Wasser, Biodiversität, Mikroklima und Tierwohl in Feldversuchen erfasst und dabei praxisrelevante Messverfahren und Indikatoren identifiziert. Alle Daten fließen möglichst automatisiert in eine Datenbank. Ein Entscheidungstool der Finck Stiftung gGmbH visualisiert das ökologisch-ökonomische Betriebsergebnis für verschiedene Bewirtschaftungsformen. So entsteht ein Prototyp für die digitale und automatische Datenvernetzung und -auswertung.
Das KTBL ist an der ökonomischen Bewertung der Bewirtschaftungsformen und der Monetarisierung von Ökosystemleistungen beteiligt und erstellt eine Gesamtbetriebskalkulation. Ziel der Gesamtbetriebskalkulation ist es, Betriebe ökonomisch abzubilden und vergleichen zu können.
Da 2025 das letzte Projektjahr war, wurden alle gewonnenen Erkenntnisse aufbereitet. Im Oktober wurde ein Folgeantrag genehmigt und das Projekt um zwei Jahre, bis Ende 2026, verlängert. Der Fokus in der zweiten Projektphase liegt auf der Übertragbarkeit der Erkenntnisse auf weitere Betriebsszenarien.
KTBL-Mitwirkende
Dr. Jens Grube, Michael Hiß und Dr. Ute Schultheiß
Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Rahmen der Bekanntmachung über die Förderung der Einrichtung von Experimentierfeldern als Zukunftsbetriebe und Zukunftsregionen der Digitalisierung in der Landwirtschaft sowie in vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsketten mit dem Förderkennzeichen 28DE204A21.
Änderungsdatum: 10.12.2025