Workshop "Aktuelles zur Amerikanischen Faulbrut"

Die bakterielle Bienenseuche Amerikanische Faulbrut (AFB) tritt in ganz Deutschland auf und sorgt teils für verheerende Folgen für die Imker. Wie sieht derzeit das Konzept zur Bekämpfung der AFB aus? Wie funktioniert die Zusammenarbeit von Veterinärämtern und der Imkerschaft? Welche Probleme und Lösungen sehen die verschiedenen Beteiligten? Diesen und weiteren Fragen stellte sich ein Fachpublikum aus Imkern, Amtsveterinären, Bienenwissenschaftlern und weiteren Beteiligten an der AFB-Bekämpfung in einem Workshop am 28. und 29. Oktober 2019 in Fulda, den das KTBL veranstaltete.

Grundlage für den Workshop war das Verbundprojekt naStrAF „Entwicklung und Etablierung fortschrittlicher Sanierungsverfahren in der Imkerei als nachhaltige Strategie zur Vorbeugung und Bekämpfung der Amerikanischen Faulbrut“. In dem Workshop wurden der aktuelle Stand des Wissens und erste Ergebnisse des Projektes naStrAF vorgestellt. So ist es beispielsweise gelungen, die Untersuchung auf Sporen der AFB nicht nur anhand von Futterkranz- sondern auch anhand von Bienenproben durchzuführen. Dieses Ergebnis stieß auf großes Interesse bei den Teilnehmern, denn es würde die Probenahme in der Praxis erheblich vereinfachen.

Auf Basis der Vorträge und persönlichen Erfahrungen diskutierten die Teilnehmer die Praxis des gegenwärtigen Umgangs mit der Bienenseuche und erarbeiteten gemeinsam Verbesserungsvorschläge. Einige Teilnehmer, auch aus der Imkerschaft, forderten einen strengeren Umgang mit Bienenhaltern, die ihre Stände nicht beim Veterinäramt angemeldet haben, denn im Falle eines Seuchenausbruches müssen alle Bienenvölker eines Sperrbezirks gefunden und untersucht werden.

Verbliebene offene Fragen und weiterer Handlungs- und Forschungsbedarf wurden in Kleingruppen identifiziert. Großen Konsens fand dabei der Wunsch nach einer Überarbeitung der aktuell geltenden Bienenseuchenverordnung. Begriffe wie „Verdacht“ oder „Ausbruch“ sind nicht eindeutig definiert und begrenzen teilweise den Handlungsspielraum des Amtsveterinärs.

Hintergrund

Seit rund dreieinhalb Jahren arbeiten diese Einrichtungen im Verbundprojekt naStrAF zusammen. Die Förderung erfolgt aus Mitteln des Zweckvermögens des Bundes bei der Landwirtschaftlichen Rentenbank.

  • Ruhr-Universität in Bochum als Projekt-Koordinator
  • Fachzentrum Bienen und Imkerei in Mayen
  • Bieneninstitut des LAVES in Celle
  • Länderinstitut für Bienenkunde e. V. in Hohen Neuendorf
  • Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e. V. in Darmstadt
  • Westerhoff Imkereibetriebe in Worin.

Schwerpunkte des Verbundprojekts sind die Epidemiologie des Krankheitserregers, die Erprobung verschiedener Sanierungsmaßnahmen in der Praxis und die Bewertung der Wirtschaftlichkeit der einzelnen Maßnahmen. Ein Leitfaden zur Sanierung von AFB-befallenen Bienenvölkern wird erstellt.

Ansprechpartnerin im KTBL
Janina Langner
Tel.: 06151 7001-238
E-Mail: j.langner@ktbl.de

KTBL-Presse-Information vom 11. November 2019 als DOCX-Datei oder TXT-Datei.

© Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V. (KTBL) | Bartningstraße 49 | 64289 Darmstadt | Kontakt: Andrea Trinoga | + 49 6151 7001-125 | V.i.S.d.P.: Dr. Martin Kunisch