2022 | KTBL

EiKoTiGer - Eigenkontrolle Tiergerechtheit

Hintergrund

Woran können Tierhalterinnen und Tierhalter zuverlässig erkennen, wie es ihren Tieren geht? Um ihnen hierfür eine Hilfestellung zu geben, hat das KTBL in Fachgesprächen Tierschutzindikatoren für Rinder, Schweine und Geflügel ausgewählt und veröffentlicht. Weil sich das Tierwohl am besten direkt an den Tieren erkennen lässt, wurden überwiegend tierbezogene Indikatoren berücksichtigt.

Durch eine regelmäßige und systematische Erhebung dieser Indikatoren können Tierhalterinnen und Tierhalter relevante Tierschutzprobleme erkennen und frühzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen. Langfristig können sie, sofern erforderlich, das Tierwohl so eigenverantwortlich schrittweise verbessern. Zudem wird dadurch auch die Pflicht zur "betrieblichen Eigenkontrolle" gemäß Tierschutzgesetz § 11 (8) erfüllt, welche seit 2014 vorgeschrieben ist: Nutztierhalter sollen mit geeigneten tierbezogenen Merkmalen die Tiergerechtheit im Stall erheben und bewerten.

Ziele und Ergebnisse

Die Projektziele waren:

  • Prüfung und Weiterentwicklung der Tierschutzindikatoren und zugehöriger Anleitungen hinsichtlich Praktikabilität und Wirksamkeit bei der Eigenkontrolle auf ca. 120 Praxisbetrieben (Rind, Schwein, Geflügel)
  • Erarbeitung und Durchführung von Vor-Ort-Schulungen sowie Online-Schulungen für Tierhalterinnen und Tierhalter und Untersuchung der beiden Schulungsarten auf die Qualität und Nutzbarkeit der erhobenen Daten
  • Erarbeitung eines Orientierungsrahmens mit Ziel- und Alarmwerten zur Einordnung der betrieblichen Situation bezüglich Tiergerechtheit
  • Entwicklung einer Softwareanwendung für Tablets zur Datenerfassung und Bewertung der Indikatorausprägungen

Damit sollen im Projekt "Eigenkontrolle Tiergerechtheit" die Voraussetzungen für eine breite Anwendung der KTBL-Tierschutzindikatoren in der Praxis geschaffen werden.

Ergebnisse des Projekts:

Projektpartner

Das Projekt wurde vom Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e. V. (KTBL) koordiniert und wissenschaftlich betreut.

Projektkoordination: Dr. Ute Schultheiß (Projektleitung), Rita Zapf, Daniel Martini
Tel.: +49 6151 7001-144
Schweinehaltung: Apl. Prof. Dr. Lars Schrader, Dr. Antje Schubbert, Dr. Sally Rauterberg,
Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit Institut für Tierschutz und Tierhaltung
Tel.: +49 5141 3846-123
Rinderhaltung: Dr. Jan Brinkmann, Kornel Cimer, Dr. Solveig March
Thünen-Institut für Ökologischen Landbau Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei
Tel.: +49 4539 8880-711
Geflügelhaltung: Prof. Dr. Ute Knierim, Sarina Michaelis, Dr. Daniel Gieseke
Universität Kassel, Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften Fachgebiet Nutztierethologie und Tierhaltung
Tel.: + 49 561 804-1643

Projektlaufzeit und Förderung

Projektlaufzeit: 2017 bis 2021

Die Förderung des Vorhabens erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages. Projektträger ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Rahmen des Bundesprogramms zur Innovationsförderung.




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