Ideenwettbewerb "Stall der Zukunft" - Gewinner ausgezeichnet

Die Gewinner des Ideenwettbewerbs „Stall der Zukunft“ wurden bei den

KTBL-Tagen 2017 im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung geehrt. Während

der Tagung waren die preisgekrönten Arbeiten mit Plänen und Modellen aus-

gestellt, sodass die Tagungsteilnehmer ausführlich mit den Preisträgern dis-

kutieren konnten.

Das Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e. V. (KTBL) hatte
vor einem Jahr einen Ideenwettbewerb für Studierende der Architektur ausgelobt.
Studierende der TU Braunschweig, der TU Kaiserslautern, der TU München und der
Bauhaus-Universität Weimar entwarfen dann im Sommersemester 2016 Ställe für
Milchvieh, Mastschweine und Legehennen. Im Dezember 2016 bewertete eine Jury
aus Architekten und Agrarwissenschaftlern die über 80 eingereichten Arbeiten und
vergab mehrere Preise und Anerkennungen sowie einen Sonderpreis.
Der 1. Preis in der Aufgabenkategorie „Ein Stall für 150 Milchkühe“ ging an Kerstin
Bücker und Bianka Golla von der TU Braunschweig, die ihre Arbeit „Cow Support“
betitelt hatten:
Die Grundstruktur des Entwurfs basiert auf einem Stützenraster mit auskragenden
rautenförmigen Dachelementen. Die konischen Hohlstützen aus Holz bilden das
Haupttragwerk und dienen als Verteiler für ein automatisches Fütterungssystem. Die
Arbeit zeichnet sich insgesamt dadurch aus, dass über neue, technische Lösungs-
ansätze ein zukünftiges architektonisches und konstruktives Bild entwickelt wird – in
seiner Aussage konsequent und innovativ. Funktionale Anforderungen werden da-
bei schlüssig integriert. (Auszug aus dem Juryprotokoll)
Den 2. Preis erhielt Lukas Prestele (TU München), den 3. Preis Nina Plenk (TU
München) und der Arbeit von Kacper Cywi?ski (TU München) wurde eine Anerken-
nung zugesprochen.
Für die Aufgabe „Ein Stall für 1.000 Mastscheine“ errang Jörn Friedrich Hilker (TU
Braunschweig) mit seinem „Circle Pig“ den 1. Preis:
Ein Cluster von Rundbauten gliedert sich östlich der bestehenden Stallgebäude in
Hübschenried an. Zwei größere Rundgebäude (für die Mast) und ein kleineres (für
die Ferkelerzeugung) bilden ein Modul, das unregelmäßig addiert wird. Es entsteht
ein durchlässiges Gebäudeensemble, das von der parkartigen Anlage der Außen-
räume lebt. Zusammenfassend ist zu sagen, dass der Entwurf sich weit von gängi-
gen Stallbauten für die Schweinehaltung entfernt und in diesem Kontext einen neu-
en Gebäudetypus untersucht. (Auszug aus dem Juryprotokoll)
Hier ging der 2. Preis an Roland Schafroth (TU München), der 3. Preis an Konstan-
tin Blecha (TU München) und eine Anerkennung an Marlene Märkl (TU München).
In der Aufgabenkategorie „Ein Stall für 6.000 Legehennen“ gewann Iris Sitbon (TU
München) den 1. Preis:
Ein aufgeständerter langer Riegel fügt sich an die bestehende Baumreihe auf dem
Feld westlich von Hübschenried an. Zentral sind Funktionen wie Eiersortierung, Fut-
ter- und Kotlager angeordnet, hier befindet sich die Haupterschließung. Unter dem
Stall zieht sich der Kaltscharraum im Übergang zum Freiauslauf durch. Durch das
Aufständern entsteht ein kompaktes Gebäude, der Raum darunter wird geschickt
als Kaltscharrbereich genutzt. Die Jury bewertet die Schlichtheit der Fügung als
auch den schonenden Umgang mit der wertvollen Ressource Fläche als sehr posi-
tiv. (Auszug aus dem Juryprotokoll)
Den 2. Preis errang Jonathan Auer (TU München). Außerdem wurde eine Anerken-
nung an Julia Windeler und Regine Ott (TU Braunschweig), die die Aufgabe ge-
meinsam bearbeitet hatten, sowie an Doris Astner (TU München) vergeben.
Für die eigenständige Analyse und Interpretation der Aufgabe erhielten Tobias Bier-
ler und Johannes Pointner (TU München) einen Sonderpreis:
Suffizienz ist das Ziel dieses Entwurfs. Nur das nehmen, was tatsächlich vorhanden
ist. Ausgehend von dem Gedanken, dass die Natur dem Menschen das Limit setzt,
wird der vorgegebene Standort als Rahmen für den Entwurf gesetzt. Die Jury wür-
digt den umfassenden Ansatz der Analyse sowohl des Ortes als auch der Aufga-
benstellung. Der Beitrag steht wie ein Manifest für die aktuelle Diskussion um die
Tierhaltung und bezieht eine konsequente eigenständige Position, die sich bis in die
Darstellung des Entwurfs durchzieht. (Auszug aus dem Juryprotokoll)
Die ersten Preise waren jeweils mit 1.400 Euro, die zweiten mit 950 Euro, die dritten
mit 500 Euro und die Anerkennungen mit 200 Euro dotiert.
Für die finanzielle Unterstützung danken wir der GHV Darmstadt, der Vereinigten
Hagelversicherung VVaG, der Landwirtschaftlichen Rentenbank, der Wirtschafts-
und Infrastrukturbank Hessen sowie der Vereinigten Tierversicherung Gesellschaft
a.G.
Das KTBL hat eine Sonderveröffentlichung aufgelegt, in der die prämierten Entwürfe
und weitere Wettbewerbsarbeiten dokumentiert sind. Die Broschüre mit 92 Seiten
kann für 15 € zzgl. Versandkosten per E-Mail an vertrieb(at)ktbl(dot)de bestellt werden.

Ansprechpartnerin im KTBL:
Barbara Meyer
Tel.: 06151 7001-147
E-Mail: b.meyer(at)ktbl(dot)de


Hinweis für die Redaktion: Druckfähige Bilder der Wettbewerbsergebnisse erhalten
Sie auf Anfrage.

KTBL-Presse-Information vom 30. März 2017 als TXT- oder DOCX-Datei.

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