Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau

Die Arbeitsgemeinschaft liefert Planungs- und Entscheidungsgrundlagen für den Ökologischen Landbau. Sie beschreibt neue Entwicklungen und schätzt deren Auswirkungen auf Tiergerechtheit, Umwelt und Ökonomie ab. Sie unterstützt die Betrachtung von Abhängigkeiten und Zusammenhängen in Kreisläufen.

Sie fördert die Verbesserung der Produktionssysteme und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des Ökologischen Landbaus durch technische Innovationen, neue Arbeitsverfahren sowie einer verbesserten Ressourceneffizienz. Vor allem im Pflanzenbau ist eine nachhaltige Steigerung der Systemleistung notwendig.

Die Arbeitsgemeinschaft unterstützt die Integration der Nutztierhaltung in den Ökolandbau und den Erhalt der Biodiversität sowie die Optimierung der Produkt- und Lebensmittelqualität.
Sie liefert Impulse und Beiträge zur Ökologisierung der gesamten Landwirtschaft.

Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft 

Prof. Dr. T. DöringRheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Bonn
Prof. Dr. A. GattingerJustus-Liebig-Universität Gießen, Gießen
C. GrieshopKompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen GmbH, Visselhövede
Prof. Dr. D. MöllerUniversität Kassel, Witzenhausen
Prof. Dr. Wilhelm PflanzHochschule Weihenstephan-Triesdorf
Dr. C. SchaderForschungsinstitut für biologischen Land-bau, Frick (Schweiz)
Dr. U. SchumacherBund Ökologischer Lebensmittelwirtschaft e.V., Berlin
Dr. K. Wiesinger (Vorsitz)Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Freising
Dr. U. WilligesLandesbetrieb Landwirtschaft Hessen, Marburg
Dr. U. ZergerStiftung Ökologie & Landbau, Bad Dürkheim
D. Hahn (Gast)Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, Bonn
Dr. K. Kempkens (BMEL-Vertretung)Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Bonn
Dr. A. HeidKTBL, Darmstadt

Laufende Projekte des Arbeitsschwerpunktes

 Öko-Modellbetriebe
 Kompostierung im landwirtschaftlichen Betrieb
 Ökologische Schweinehaltung
 Kompetenz- und Praxisforschungsnetzwerk zur Weiterentwicklung des Nährstoffmanagements im ökologischen Landbau
 Planungs- und Entscheidungshilfen für eine ökologische Legehennen- und Masthühnerhaltung
 Innovative tiergerechte Haltungsverfahren für die ökologische Schweine- und Rinderhaltung im Rahmen der EU-Öko-Verordnung


Innovative tiergerechte Haltungsverfahren für die ökologische Schweine- und Rinderhaltung im Rahmen der geänderten EU-Öko-Verordnung

Drittmittelprojekt

Innovative tiergerechte Haltungsverfahren, bei denen sich Indoor- und Outdoorbereiche nicht eindeutig voneinander trennen lassen oder bei denen stalltypische Funktionsbereiche nach außen verlegt sind, sind in den vergangenen Jahren vermehrt anzutreffen. Es ist sicherzustellen, dass diese innovativen tiergerechten Haltungsverfahren den Vorgaben des Anhangs III der Durchführungsverordnung 464 der neuen EU-Öko-Verordnung entsprechen. In einer wissenschaftlich begründeten Darstellung aus Sicht des Tierwohls und der Verfahrenstechnik werden die Ansprüche der Schweine und Rinder an den Platz im Indoor- und Outdoorbereich bzw. um den kompletten Platz, wenn diese Bereiche nicht klar voneinander abgegrenzt werden können, dargestellt. Zur Vorlage an die Sachverständigengruppe für technische Beratung bezüglich der ökologischen/biologischen Produktion (EGTOP) wird im Projekt eine Ausarbeitung dieses Anliegens erarbeitet. Der EGTOP berät die Europäischen Institutionen und stützt sich dabei auf Erfahrungswerte aus der Praxis, um für wirksame und verhältnismäßige EU-Vorschriften für Bio-Produkte zu sorgen. Da es in der Bio-Landwirtschaft ständige Fortschritte und zahlreiche Innovationen gibt, wird somit sichergestellt, dass die EU in diesem Bereich auf der Höhe der technischen Entwicklungen bleibt.

Projektende: 28.02.2023
Projektpartner: Prof. Dr. U. Knierim, Universität Kassel, Witzenhausen
Projektbetreuung in der Geschäftsstelle: Dr. K. Seibt


Arbeitsgruppe "Öko-Modellbetriebe"

In Anlehnung an die Arbeiten der Agru "Gesamtbetriebskalkulation“ der Arge Betriebswirtschaft werden Öko-Modellbetriebe entwickelt, die als Referenz- oder Standardbetriebe genutzt werden können. Mit den Modellbetrieben können nicht nur ökonomische Fragestellungen, sondern auch Stoffströme und Emissionen abgebildet werden.

Regionaltypische landwirtschaftliche Betriebe der Produktionsrichtungen Futterbau, Veredelung, Ackerbau und Gemischtbetriebe werden als KTBL-Referenzbetriebe definiert. Für diese Betriebe werden auf der Basis vorliegender KTBL-Planungsdaten arbeits- und betriebswirtschaftliche Kennzahlen kalkuliert. Rechenmodelle und die sich aus dem gesamtbetrieblichen Ansatz ergebenden Anforderungen an die KTBL-Datengrundlage werden dokumentiert.

Projektende: 31.12.2023
Mitglieder der Arbeitsgruppe
Dr. B. Blumenstein, Universität Kassel, Witzenhausen
Prof. Dr. T. Haase, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Freising
Prof. Dr. D. Möller, Universität Kassel, Witzenhausen
Dr. N. Lampkin, Thünen-Institut für Betriebswirtschaft, Braunschweig
H. Schulz, Naturland Beratung, Hohenkammer
Dr. U. Schumacher, Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft e.V., Berlin
G. Pohl, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Bonn
D. Werner (Vorsitz), Arc-Beratung GbR, Schwanefeld
Projektbetreuung in der Geschäftsstelle: Dr. U. Klöble


Arbeitsgruppe "Ökologische Schweinehaltung"

Die KTBL-Schrift "Ökologische Schweinehaltung. Zukunftsweisende Haltungsverfahren" erschien 2011 und fand breiten Anklang in Praxis und Beratung. Mittlerweile liegen neue Erkenntnisse und Entwicklungen zu den Haltungsverfahren in der ökologischen Schweinehaltung vor, die Eingang in eine Neuauflage dieser Schrift finden sollten. Mit Inkrafttreten der neuen EU-Öko-Verordnung ist auch eine Anpassung an geänderte rechtliche Vorgaben notwendig. Die KTBL-Arbeitsgruppe "Ökologische Schweinehaltung" hat die Aufgabe, das Manuskript der Neuauflage zu erarbeiten. Darüber hinaus ist die Arbeitsgruppe an der Konzeption und Durchführung des Fachgesprächs "Innovative tiergerechte Haltungsverfahren für die ökologische Schweinehaltung im Rahmen der geänderten EU-Öko-Verordnung" im September 2020 beteiligt.

Projektende: 30.06.2023
Mitglieder der Arbeitsgruppe
R. Bussemas, Johann Heinrich von Thünen-Institut für Ökologischen Landbau, Westerau
G. Daniel, Versuchs- und Beratungsring ökologischer Landbau im Norden e. V., Rendsburg
S. Döring, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Hannover
B. Früh, Forschungsinstitut für biologischen Landbau, Frick (Schweiz)
Dr. W. Hagmüller, Österreich
M. Kozel, Naturland Beratung, Hohenkammer
Prof. Dr. W. Pflanz, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Weidenbach
Dr. A. Schubbert, Friedrich-Löffler-Institut, Celle
O. P. Tiedje, Versuchs- und Beratungsring ökologischer Landbau im Norden e. V., Rendsburg
Dr. R. Weber, Ettenhausen (Schweiz)
U. Westenhorst, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Bad Sassendorf
C. Wucherpfennig (Vorsitz), Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Kleve
Projektbetreuung in der Geschäftsstelle: Dr. A. Heid


Arbeitsgruppe "Kompostierung im landwirtschaftlichen Betrieb"

Die innerbetriebliche Kompostierung ist ein wichtiges Instrument des Nährstoffmanagements im Ökolandbau vor allem für viehlos wirtschaftende Gemüse- und Ackerbaubetriebe. Da Bedarf an Beratungsgrundlagen für diese Wirtschaftsweise besteht, sollen übliche Produktionsverfahren der innerbetrieblichen Kompostierung beschrieben, verglichen und ökonomisch bewertet werden. Die geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen werden in diese Betrachtung einbezogen. Empfehlenswerte Verfahren sollen identifiziert werden. Ziel der Arbeitsgruppe ist es, diese Informationen in einer umfassenden Handreichung für die landwirtschaftliche Praxis zusammen zu stellen.

Projektende: 31.12.2023
Mitglieder der Arbeitsgruppe
M. Bieker, Humus- und Erden-Kontor, Neu-Eichenberg
Dr. C. Bruns, Universität Kassel, Witzenhausen
Dr. S., Fischinger Bioland e.V., Mainz
Dr. J. Fuchs, Forschungsinstitut für biologischen Landbau, Frick (Schweiz)
Prof. Dr. A. Gattinger, Justus-Liebig Universität Gießen, Gießen
R. Gottschall, Ingenieurbüro für Sekundärrohstoffe und Abfallwirtschaft, Neu-Eichenberg
F. Hartmann, Justus-Liebig-Universität Gießen, Gießen
Dr. U. J. König, Forschungsring e.V., Darmstadt
Dr. K. Wiesinger, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Freising
Dr. U. Zerger (Vorsitz), Stiftung Ökologie & Landbau, Bad Dürkheim
Prof. Dr. B. Wilhelm (Gast), Fachhochschule Erfurt, Erfurt
Projektbetreuung in der Geschäftsstelle: Dr. U. Klöble


Planungs- und Entscheidungshilfen für eine ökologische Legehennen- und Masthühnerhaltung

Drittmittelprojekt

Die gesellschaftliche und politische Forderung nach einer nachhaltigen Lebensmittelerzeugung, mehr Tierwohl und Antworten auf ethische Fragen prägt den wachsenden Markt ökologisch erzeugter Lebensmittel.

Mit diesem Projekt sollen die Erzeugung und Vermarktung von Hühnereiern und Hühnerfleisch nach den Richtlinien der ökologischen Tierhaltung unterstützt werden. Die Kompetenz der Erzeuger wird gefördert durch die Bereitstellung von Planungs- und Entscheidungshilfen auf Basis aktueller Informationen. Im Vordergrund stehen dabei die gleichzeitige Haltung der Henne und des in der Brüterei mitgeschlüpften Hahns nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus. Ethische Anliegen wie die Inwertsetzung der Hahnenküken bzw. die Nutzung alter einheimischer Zweinutzungsrassen und neuer Zuchtlinien werden berücksichtigt.

Projektende: 31.03.2024
Projektbetreuung in der Geschäftsstelle: L. Mergner


Kompetenz- und Praxisforschungsnetzwerk zur Weiterentwicklung des Nährstoffmanagements im ökologischen Landbau - NutriNet

Drittmittelprojekt

Im Hinblick auf das Nährstoffmanagement bietet sich im Ökolandbau ein vielfältiges Bild: im langjährigen Öko-Ackerbau geraten alle Hauptnährstoffe zunehmend ins Minimum, im Ökogemüsebau hingegen treten Imbalance und P-Überversorgung auf. Hinsichtlich Bodenanalysen und deren Interpretation herrscht in der Praxis große Unsicherheit. Die Wissenschaft versteht die Probleme großteils gut, aber es gelingt ihr bisher nur unzureichend, dieses Wissen in die landwirtschaftliche Praxis zu transferieren. Hier setzt das "NutriNet" an, indem es das Format der Praxisforschung nutzt. Dieses dialogische Format mit langer Tradition im Ökolandbau stärkt die Innovationskraft und stellt die Umsetzbarkeit neuer Maßnahmen durch Praxisbeteiligung und direkte Praxisanwendung sicher. Dazu werden 60 Biobetriebe in sechs Regio-Netzwerken eng in das NutriNet eingebunden und in jeder Region von einem Regio-Berater betreut. Das Projekt "NutriNet" zielt darauf ab, Verbesserungsmöglichkeiten für ein effizienteres Nährstoffmanagement im Ökolandbau in der Praxis zu erproben, die Umsetzung wirkungsvoller Maßnahmen in der Praxis zu verankern und daneben auch Rückmeldungen aus dem Ökolandbau zur Anwendung der gesetzlichen Vorgaben zur Düngeverordnung zu erfassen. Im Verbund des NutriNets arbeiten bundesweit zehn Akteure der Öko-Landbauforschung zusammen. Außerdem findet über Runde Tische und Akteursplattformen eine enge Vernetzung mit anderen Praxisforschungsnetzwerken und F&E Vorhaben zum Nährstoffmanagement im gesamten Bundesgebiet statt.

Das KTBL ist im Projekt vor allem an diesen Arbeitspakten beteiligt:

AP2: Erfassung, Charakterisierung und Definition vorhandener Strategien zum Nährstoffmanagement sowie Erfassung entsprechender Erfolgsparameter.
AP3: Bedarfserhebung und Identifikation von Ansätzen zur Weiterentwicklung des Nährstoffmanagements im ökologischen Landbau sowie Konsolidierung und Priorisierung der weiter zu entwickelnden Strategieansätze.
AP6: Entwicklung eines Datenmanagementsystems zur Erfolgskontrolle des Nährstoffmanagements: Entwicklung einer Anwendung zur Datenerfassung und Datenauswertung, Düngebilanz, Schnittstellen zu einer Ackerschlagkartei sowie Erfolgskontrollsysteme.

Projektende: 31.01.2024
Projektpartner:
R. Bloch, Hochschule für Nachhaltige Entwicklung, Eberswalde
A. Droscha, Demeter e. V., Darmstadt
S. Fittje, Naturland e. V., Hohenkammer
C. Grieshop, Kompetenzzentrum Ökologischer Landbau Niedersachsen GmbH, Visselhövede
H. Hansen,  Forschungsinstitut für biologischen Landbau, Frankfurt am Main
L. Höber, Bioland BeratungsGmbH, Mainz
B. Janzky, Bund Ökologischer Lebensmittelwirtschaft e. V., Berlin
J. Meier, Forschungsinstitut für biologischen Landbau, Frankfurt am Main
Prof. Dr. D. Möller, Universität Kassel, Witzenhausen
Projektbetreuung in der Geschäftsstelle: L. Albus